Wer
steckt hinter raum 314 in Andorf?
Das
Ehepaar Yvonne & Marco Wetsch.
Marco
Wetsch ist gelernter Schreinermeister
und staatlich geprüfter Gestalter. Er hat Spaß daran, wenn er Produkte bzw.
Möbel plant, aber nur in Kombination, wenn er sie auch selber umsetzen kann.
Eben aus eigenen Händen, aus eigener Kraft etwas zu schaffen, das es vorher nur
als Plan gab und dies dann auch umgesetzt zu sehen. Das bereitet ihm Freude. Seine
Produkte, wie Möbel, aber auch kleinere Produkte, wie Frühstücksbrettchen, plant er zwar,
aber erst wenn er diese baut, sieht er, wie sich das Holz verhält. Manchmal „spricht“
das Holz zu ihm und es wird erst im Entstehungsprozess deutlich, wie er das Holz
bearbeiten muss. Nicht jedes Holz ist gleich und das merkt er erst im Entstehungsprozess,
nicht in der Planphase. Das eine Holz muss man vielleicht abschleifen, dass
andere wiederum rau lassen, ohne es zu bearbeiten. Aber das macht es eben auch
aus. Nicht immer das Glatte ist das Schöne, manchmal muss das Raue stehen
gelassen werden oder sogar unterstrichen werden, um die Schönheit eines Holzes
herauszubringen.
Sein
Frau Yvonne hilft ihm nicht nur in den administrativen Tätigkeiten. Nein, das Ehepaar
sieht sich eher als Familienunternehmen, als gegenseitige Berater. Sie können sich stundenlang über Projekte unterhalten oder Ideen austauschen. Es
ist ein gemeinsames Herzensprojekt: schön gestaltete Produkte. Und man spürt
einfach, dass beide ihre Arbeit lieben. Dies schlägt sich natürlich auch in
ihren Produkten bzw. in ihrer alltäglichen Arbeit wieder. Nur Dinge, die man
gerne tut, macht man auch wirklich mit Leib & Seele und somit auch gut. Auch
Ihre Kinder helfen in der eigenen Schreinerwerkstatt und haben jetzt schon
großen Spaß an der Kreativität eigene Stücke zu erschaffen. Für beide hat auch Genießen
einen hohen Stellenwert. Sowohl optisch
als auch haptisch. Beim Essen, bei Möbel. Eine
gewisse Wertschätzung gegenüber Dingen.
Dies spiegelt sich ja auch in ihrer Philosophie wider: dem Upcycling, das sie in ihrem Unternehmen stetig umsetzen. Aber was ist Upcycling? Dass man aus vermeintlich gebrauchten, nicht mehr verwendbaren Materialien, neue Dinge erschafft. Das ist schwer in unserer Wegwerfgesellschaft. Dinge nicht in den Müll zu werfen, sondern sie aufzuheben, bis einem der Gedanke kommt, wie man diese am besten einsetzten könnte. Gezielt gebrauchte Dinge so einzusetzen, dass sie wieder im neuen Glanz in einem anderen Produkt weiterleben. Ohne, dass es selbstgemacht aussieht. Das ist Kunst.
Marco arbeitete auch gerne mit Ästen aus Eichenholz. Diese sucht er sich aus einem Eichenhain, der 100 Jahre alt ist, zusammen und erntete dort abgefallene Äste. Hieraus zaubert er dann zum Beispiel Türgriffe oder Kleiderhaken. Marco möchte auch nicht einfach zum Holzhändler fahren und Holz besorgen, sondern sich selbst auf die Suche nach Materialien machen. Das findet er spannend. Er sammelt nicht nur Äste und Hölzer, sondern hebt auch zum Beispiel Balken aus einer alten Scheune auf, um diese eben wiederzuverwenden. Dies bezeichnet man als Upcycling: Aus einzelnen gebrauchten Stücken, ein neues Produkt zaubern. Es muss nicht immer alles neu sein. Wenn man mit wachem
Auge durch die Welt geht, dann sieht man immer wieder Gegenstände, die man neu
verwenden kann. Einen alten Schubkarren hat Marco zum Beispiel als Sessel
umgebaut.
Diese
Ideen sind schwierig zu vermarkten, weil viele Menschen denken, dass man so etwas
einfach selbst bauen kann. So leicht ist eben doch nicht: man braucht guten
Ideen, gleichzeitig das handwerkliche Geschick und Know-how. Und das hat
Marco Wetsch. Er sieht und fühlt einfach, was man aus einem Stückchen Holz
machen kann und stellt sich gleichzeitig auf das jeweilige Material ein. Ein
Künstler eben.
Regionalität
ist ihm auch wichtig. Die Produkte, die er herstellt, sind nicht anonym. Dahinter
stehen Menschen. Und hinter den wiederverwendeten Dingen Geschichten, die wenn
man genau hinhört, auch in den Produkten spürt. Manche
Kunden möchten sogar an seinen Produkten mitarbeiten. Kein Problem: Der Kunden
soll sich mit einbringen und sogar, wenn er möchte, mithelfen. Es soll das
Möbelstück des Kunden sein.
Vor
allem gestalten Yvonne und Marco Läden und Messestände. Zum Beispiel in der Region
haben sie schon ein Lokal, ein Sportgeschäft, einen Bioladen und ein Whiskeygeschäft
umgestaltet bzw. umgebaut. Ein gut gestalteter Raum kann so viel bewirken: es
ist einfach etwas für die Seele. Man tut ihr etwas Gutes, wenn man schöne Dinge
sieht bzw. anfassen kann.
Also
falls ihr Dinge habt, die ihr in einem Möbelstück weiterleben lassen wollt: zum
Beispiel ein Schubkarren als Sessel oder Äste als Türgriffe, dann auf, auf zu Raum 314 zu Yvonne & Marco,
deren Leidenschaft das Holz bzw. das Upcycling von Materialien ist. ( http://www.raum314.com/)
Die Beiden schaffen Raum
für wundervolle Gegenstände, ohne dabei die Wertschätzung gegenüber (gebrauchten) Dingen
zu verlieren!
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