Olivenöl kennt jeder von
uns, oder?
Eben
deswegen habe ich mich auf die Suche nach etwas Besonderem gemacht. Und ich
habe es gefunden: kaltgepresste Schwanfelder Ölkernprodukte aus Abtswind. Neben
einem ausgefallenen Traubenkernöl werden von Familie Schwanfelder auch kaltgepresste
Walnuss-, Raps- und Sonnenblumenöl angeboten. Was bedeutet eigentlich kaltgepresst? Eigentlich nur, dass Samen
oder Kerne ohne Wärmezufuhr ausgepresst werden. Somit bleiben Geschmackstoffe,
Vitamine und die als gesund geltenden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren
erhalten. Und die Öle haben einfach einen natürlichen, aromatischeren
Geschmack.
Zurück
zu Familie Schwanfelder: Drei von sieben Geschwistern hatten vor langer Zeit
die Idee aus heimischen Rohstoffen hochwertige Speiseöle zu zaubern. Aber auch
die anderen Geschwister und Verwandten packen mit an und bringen ihr Wissen aus
Ihrem jeweiligen Hauptberuf mit ein. Ein richtiger Familienbetrieb, bei dem
jeder seinen Beitrag zum Erfolg leistet!
Und wie kommt man jetzt
auf die Idee, Traubenkernöl herzustellen? Ganz einfach: Im Weinbau fallen Traubenkerne als Neben-
oder auch Abfallprodukt an. Diese Kerne, auch Trester genannt, werden von
Familie Schwanfelder weiterverarbeitet. Auf dem Weg zu einem perfekten
Traubenkernöl konnten sie aber auch wichtige Erkenntnisse in die Verarbeitung
von Raps, Sonnenblumen- und Walnusskernen mit einbringen. Nun aber jetzt zur Herstellung der Öle: Zunächst müssen die Traubenkerne direkt nach dem Auspressen (auch Keltern genannt) gesiebt werden. Dies geschieht direkt auf dem Feld.
Die
gesiebten Traubenkerne werden dann in Silos, die in der Industrie um ein
Vielfaches größer sind, getrocknet und gelagert. Hier wird immer wieder erwärmte
Luft hineingeblasen, damit die Kerne trocken bleiben. Die Kerne müssen für die Weiterverarbeitung
und die Lagerung trocken sein. Nun werden die im Inneren noch feuchten Kerne in
einen Windsichter, der auch zur Getreideverarbeitung genutzt werden kann, gekippt.
Dieses Windsichter ist nach oben und unten offen. Dadurch werden die nicht
benötigten trockenen Schalen, wie bei einer Windmaschine nach hinten wegpustet.
Der schwere Kern fällt nach unten auf zwei Siebe. Dadurch werden die für die Weiterverbreitung
benötigten Traubenkerne ausgesiebt. Nur so kann die Qualität der Schwanfelder
Ölkernprodukte gewährleistet werden.
Durch weitere Messungen wird die Restfeuchte genauestens kontrolliert, um eine Veränderung der Kerne zu unterbinden.
Wenn eine Feuchte von ungefähr 8% erreicht wurde, wernden die trockenen Traubenkerne zur Lagerung in sogenannte "Bigbags" hineingesaugt.
So nun kommen wir zur tatsächlichen Ölgewinnung: Die Kerne gelangen über einen Trichter in die Ölpresse. Hier kommt neben dem Öl ein weiteres Nebenerzeugnis heraus. Nämlich sogenannter Presskuchen. Hört sich jetzt nicht so gut an, oder? Aber dies kann wiederum weiter zu Traubenkernmehl oder zu Heizpellets verarbeitet werden. Also bleibt am Schluss des ganzen Prozesses nichts übrig. Das nenn‘ ich mal Nachhaltigkeit!
Zu guter Letzt muss das Öl noch gereinigt werde, damit der Kunde das grün-goldene Öl durch Reste, wie zum Beispiel durch Schalen verursacht, genießen kann. Und dann wird es in hübsche Flaschen abgefüllt und Ihr könnt die Öle schon genießen. Die Vorgehensweise läuft bei dem Raps, Sonnenblumen- und Walnusskernöl ebenfalls so ab.
Natürlich
habe ich alle Öle für Euch probiert. Ich bin begeistert! Das Sonnenblumenöl
schmeckt tatsächlich richtig aromatisch und kann trotz der Kaltpressung stark
erhitzt werden, wie zum Beispiel im Wok. Und das Traubenkernöl ist ein Gedicht!
So ein aromatisches, besonderes Öl habe ich selten gegessen. Und das Beste ist:
Traubenkernöl oder auch -mehl sind sehr gesund, aufgrund Ihres hohen Vitamin E Gehaltes
und Procyanidine, das wiederum dem Zellschutz dient. Außerdem ist es gut für Eure
Haut, das Immunsystem und was nicht sonst noch alles! Und es kann ebenfalls bis
zu 190 Grad erhitzt werden. Natürlich gibt es auch im hauseigenen Hofladen der
Schwanfelder Ölkernprodukte nicht nur die Traubenkernöle, sondern auch das
Traubenkernmehl und die anderen leckeren Ölsorten.
Und was macht man jetzt
mit Traubenkernöl? Oder mit Walnussöl? Beide könnt Ihr in jedem Fall zum Salat genießen. Mit
Traubenkernöl und dem Mehl zusammen könnt Ihr Brot backen oder Panieren. Mit
dem Walnussöl könnt Ihr ein leckeres Walnusspesto zaubern oder Eis- und Joghurt
verfeinern.
Hier noch der Link zu Rezepten: http://www.oelkernprodukte.de/downloads/Rezepte_TK_Wal.pdf
Und
wenn Ihr Walnussbäume in Eurem Garten habt, könnt Ihr die geknackten Nüsse der Familie
Schwanfelder zu senden und Ihr könnt Euer eigenes Walnussöl genießen! Klingt das nicht lecker?
P.S.: Vielen Dank für die Fotos von Familie Schwanfelder. Mir ist gestern meine Speicherkarte (natürlich nach dem Termin mit den Schwanfelder's) kaputt gegangen und alle Bilder waren weg. Manchmal echt gutes Timing! Ich habe mich so geärgert, sage ich Euch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen