Sonntag, 22. März 2015

Heimat


Heimat = Land, Landesteil oder Ort, in dem man [geboren und] aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt (oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber einer bestimmten Gegend). [Duden]


Also ein Ort an den man immer wieder gerne zurückkehrt, an dem man sich wohlfühlt, an dem man sein kann, wie man ist und meist auch ein Ort, an dem sich Freunde befinden. Und genau so fühlt es sich an, wenn man im neuen Pop-Up Café vom Prima Verein der Heimat vorbeischaut. 


                                                                                                       © Simeon Johnke
Hinter Heimat steht der Prima e.V. in Nürnberg, ein Verein für nachhaltige Konzepte, und natürlich Sandra, die das Ganze ins Rollen gebracht hat. Neben Sandra arbeiten noch viele andere Menschen, mit und ohne Behinderung, bei der Heimat. Sie arbeiten hier ehrenamtlich und das mit so viel Freude, um Berührungsängste zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu minimieren. Wenn man nicht täglich Menschen mit Behinderung um sich herum hat, hat man natürlich erst einmal Ängste. Aber habt keine Bedenken: bei dem Imbisswagen und dem neuen Pop-Up Café der Heimat ist das total unbegründet.

                                                                                                        © Simeon Johnke

                                                                                                                                              © Simeon Johnke

Was ist eigentlich Heimat genau? 
Es ist ein Inklusionskonzept vom Prima e.V.                                     


Aber was ist jetzt eine Inklusion? Ganz einfach: Inklusion ist eine Art Zugehörigkeit. Das heißt, jeder Mensch, egal ob mit oder ohne Behinderung, kann an jedem Ort sein. Also in einer Schule, in einer Wohngemeinschaft oder ganz banal in seiner Freizeit. Und wenn das dann noch richtig gut klappt, dass behinderte Menschen auf Menschen ohne Behinderung treffen, dann hat die Inklusion richtig gut funktioniert! Und das ist der Fall, bei Heimat!

Was machen die da? Zu dem Konzept gehört zum einen der Imbisswagen, der zwischen Festivals und Stadtteilfesten hier in Nürnberg herumdüst, und zum anderen das neue Pop-Up Café in der Gostenhofer Hauptstraße 71 in Nürnberg. Egal ob ihr beim Imbisswagen oder im neuen Pop-Up Café: es gibt nur frische, leckere und vor allem selbstgemachte Produkte, mit eben der (für manchen) neuen Erfahrung auf Menschen mit Behinderung zu treffen, um eure Berührungsängste hinter euch zu lassen! Es ist einfach richtig klasse! Das Konzept! Die Leute! Das Essen! Als Gast sieht man einfach, wie viel Mühe sich alle Menschen dort geben.  

                                                                                                                                      © Simeon Johnke

Ja was gibt es denn da eigentlich zu essen? Leckere Brote, Suppen und Kuchen! Die Brote und Suppen könnt ihr euch ganz individuell zusammenstellen, indem ihr einen Zettel zum Ankreuzen ausfüllt und nach euren Wünschen belegen lasst. Die Brote könnt ihr mit selbstgemachten (auch veganen) Brotaufstrichen, wie Kürbis/Ingwer (sehr zu empfehlen! Mein heimlicher Favorit!) oder Toppings, wie Kürbiskerne oder Sprossen, belegen lassen.


















© Heimat


                                                                                                       © Eva Weißkopf 

                                                                             
                                                                              © Eva Weißkopf

Und wer nicht Essen, sondern lieber Helfen mag: Die Heimat sucht immer neue Menschen, die ehrenamtlich bei ihnen arbeiten möchten. Also falls ihr nach einer sinnvollen Aufgabe sucht, geht in der Heimat vorbei und fragt nach. Nur so können solche Projekte weiterleben, indem viele unterschiedliche Menschen gute Dinge zusammen anpacken. Natürlich freut sich der Prima Verein auch über finanzielle Unterstützung (http://primaverein.tumblr.com/Unterstuetzer).

Also auf, auf nach Goho zur Heimat! Und bitte ganz schnell, denn am 6.April machen sie erst einmal wieder zu! Aber wenn das Angebot angenommen wird, ist ein dauerhaftes Café in Planung, bei dem es dann auch Catering geben soll. Also wenn ihr wollt, dass es die liebevoll zubereiteten Stullen für immer in Nürnberg gibt, dann besucht fleißig die Heimat! Und falls Euch die Brotaufstriche so gut geschmeckt haben, wie mir, dann könnt ihr diese sogar für Daheim mitnehmen! Also Heimat für daheim ,sozusagen!

Heimat. Ein Konzept mit Herz und richtig tollen Menschen!

Samstag, 14. März 2015

KÄTS Start-Up Küche


                                    Katerina Dimitriadis. Kurz KÄT.                                                 

                          
Die weibliche, deutsch-griechische Antwort auf Jamie Oliver, würde ich sagen.
Jamie Oliver ist zwar nicht ihr Kochvorbild, sie möchte sich auch ihn nicht an einem Koch orientieren oder gar nachahmen. Katerina möchte einfach ihr „Kochding“ durchziehen, ohne mit irgendwelchen bekannten Köchen verglichen zu werden. Sie kocht wie sie kocht. Aber Jamie Oliver hat, ihrer Meinung, den Weg für Jungköche, wie sie geebnet, um in diesem Beruf auch auf nicht klassischem Wege erfolgreich sein zu können. Bei Katerina hat Kochen bzw. Essen an sich einen hohen Stellenwert in ihrem Leben. Sie hat schon von ihren Eltern das gesunde Verhältnis zum Essen mitgegeben bekommen. Als Kind gab es immer mittags und abends warme Speisen. Da die Eltern das Essverhalten der Kinder ganz ausschlaggebend beeinflussen, positiv wie negativ, wurde dadurch auch ihres geprägt. Wenn daheim zum Beispiel nicht gekocht wird, wird man als Erwachsener auch kaum aufwendig kochen. Für Kät wird Kochen immer wichtig sein, da ihre Eltern ihr das auch vorgelebt haben und es einfach keine Fertiggerichte bei ihnen zu Hause gab bzw. gibt. Katerina verurteilt Fertiggerichte nicht, selbst isst sie auch einmal bei Mc Donalds, einer Döner oder einen industriellen Schokoriegel. Wichtig ist aber, ihrer Meinung nach, dass man alles in Maßen zu sich nimmt. Viele Menschen denken nicht darüber nach, welche Produkte oder Gerichte sie überhaupt essen. Diese haben kein  Bewusstsein dafür, was sie essen. Es wird einfach gegessen, als eine reine „Nahrungsaufnahme“. Und sollte Essen nicht etwas Bewusstes sein, etwas Genussvolles? Schon, oder?


                                                                                                                              © Katerina Dimitriadis

Natürlich schafft auch Katerina nicht immer zu kochen. Das versteht sie auch, dass man zum Beispiel bei viel Arbeit auch eher in ein Restaurant oder zum Imbiss geht, ohne großes Bewusstsein für gesunde, wertvolle Nahrung. Da muss es einfach zackig gehen. Aber wenn man selber kocht, sollte das Bewusstsein für wertige Produkte vorhanden sein. Dies ist zwar auf den ersten Blick teurer, als in ein Restaurant zu gehen, weil die Zutaten eventuell im Einzelnen hochpreisig erscheinen. Aber wenn man selbst kocht, hat man meist auch für den nächsten Tag etwas übrig bzw. kann die Zutaten anderweitig verwerten. Durch Selbstgekochtes kommt man als Hobbykoch langfristig gesehen sogar günstiger weg. Selbst achtet Kät beim Kochen auf sehr gute Zutaten, die ab & zu auch recht teuer sind, und Produkte, bei denen sie weiß, woher sie kommen. Oft geht sie für solche Produkte auch in Bioläden und wird deshalb oft auch unter Freunden als „Biotante“ bezeichnet.
Was hält sie von neueren Ernährungsformen, wie zum Beispiel low carb? Ganz ehrlich, auf neuere Ernährungsformen steht Katerina nicht wirklich. Sie ist der Meinung, dass man sich ganz „normal“ ernähren sollte. Außer jemand hat Allergien. Das ist wieder etwas anderes. Menschen sollen ein gesundes Mittelmaß, sozusagen die goldenen Mitte, von allem finden. Kät ist strikt dagegen, dass einem gänzlich verboten wird etwas zu essen, wie zum Beispiel bei low carb. Hier wird gänzlich auf Kohlenhydrate verzichtet. Und ganz ehrlich, wie kann man ohne Nudeln, Kartoffeln, Brot leben?
Nun stellt sich Kät nach ihrem Studium die Frage, ob sie wieder in Richtung Journalismus oder bei ihrer Leidenschaft dem Kochen bleibt. Sie will damit nicht berühmt werden, aber wenn sie von dieser Leidenschaft leben kann, das wäre ein Traum für sie!

Und wie lernt man so gut kochen wie Katerina? Am besten kauft man eines der beiden Kochbücher - Käts Studentenküche oder Käts Start-Up Küche. Ob man natürlich so gut wird, wie sie, fraglich. Um sie live beim Kochen zu erleben, besucht ihr den Konzeptstore erlebe wigner! in Zirndorf. Hier führt sie das Bistro und gibt Eventdinner. Diese kann man sich als Art Erlebnisgastronomie vorstellen. Sie kocht live, wie in einer Kochsendung. Ab September könnt ihr wieder in der Genuss kommen!
Schnell sein lohnt sich! Die Plätze hierfür sind schon im Voraus meist überbucht!


                                                                                                                    © Katerina Dimitriadis


                                                                                                                    © Katerina Dimitriadis


                                            © Katerina Dimitriadis



Wir werden noch viel hören von KÄT, da bin ich mir sicher!

Pssst 1: Im August wird es das dritte Kochbuch von Katerina geben.“Käts Lunchbox“. Roter Faden ist hier, dass man schnell, einfach, günstig und lecker, ohne viele Küchengeräte, kochen kann. Zum Beispiel zu Mitnehmen in die Arbeit. Die Menschen sollen wieder ans Selbermachen bzw. an ein bewussteres Essen hingeführt werden.

Pssst 2: Vielleicht gibt es auch bald von Kät eine Kochshow? Wir dürfen gespannt sein! 

Montag, 9. März 2015

Schaffensschwestern



Kokoskeks Küsschen,
Mürbe Ingwerchen,
Zuckerzarte Zitronenkekse.



So heißen nur ein paar von den ganzen Leckereien, die Tina Langheinrich in ihrer Backstube zaubert. Macht schon Lust auf mehr, oder?

Angefangen hat alles im Café Schaffensschwestern in Johannis hier in Nürnberg und nun findet man sie bei Hildes Backwut in der Schlossstraße. Warum? Von Johannes Schwarz, dem Besitzer von Hildes Backwut, bezog sie schon immer sein leckeres Focaccia  für ihr Café. Von ihm kam das Angebot, dass sie in seiner Backstube mit backen könne. Sie entschied sich für die Veränderung und zog vor einem Jahr zu Hildes Backwut in die Schlossstraße. Hier hat sie mehr Kapazität: in einem Schwung kann sie 500 oder 600 Cookies backen. Ja, die riesigen Cookies, da besteht Suchtgefahr - ganz klar! Diese nicht-vegane Köstlichkeit gibt es schon seit langem in der Rösttrommel, im Café Kraft, und seit neustem auch in den Hot Tacos Filialen und im Boogies BBQ. Und in Hildes Backwut. Natürlich zaubert sie nicht nur Cookies, sondern auch vegane Schmankerl. Zuerst hat Tina mit veganen Muffins und Nusseckchen in ihrem Café begonnen, konnte aber dann in der Backstube bei Hildes Backwut mehr experimentieren. Das Probieren neuer Rezepte kam, neben dem Tagesgeschäft in ihrem Café, zu kurz. Nun kann man auch in den Genuss von veganen Keksen, wie die zuckerzarten Zitronenkekse, oder veganen Kuchen, wie zum Beispiel den veganen Apfel-Mandel Kuchen kommen. Tipp: Den weltbesten, veganen Apfel-Mandel Kuchen gibt es immer donnerstags im Deuerlein in der Marienstraße! Schnell sein lohnt sich! Natürlich findet ihr das ganze Sortiment von den Schaffensschwestern direkt in Hildes Backwut. Hier unterstützen sich Tina Langheinrich und Johannes Schwarz gegenseitig, nutzen Synergien und ergänzen sich gegenseitig ihr Sortiment. Beiden ist die Regionalität ihrer Produkte, die sie verarbeiten, sehr wichtig. Das Mehl, das beide verarbeiten, kommt zum Beispiel aus Wendelstein. Dessen Lieferanten kennen sie persönlich und sind sich der Qualität einfach sicher. Der Kunde soll wissen, dass nur die besten Lieferanten ohne lange Anfahrtswege ausgesucht werden.



                                                                         © Tina Langheinrich

Tina hat schon immer Spaß an veganem Backen, weil es einfach spannend ist herum zu tüfteln, wie man einen Teig hin bekommt ohne Eier oder Butter zu verwenden. Natürlich ist die Nachfrage nach veganen Produkten in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das liegt daran, dass vielen Konsumenten die bewusste Ernährung immer wichtiger wird und gänzlich auf tierische Produkte verzichten möchten. Tina erzählt in unserem Gespräch, dass es in Amerika das Backen ohne tierische Produkte eigentlich schon seit sehr langer Zeit gibt. Die sogenannten ‘depression cakes‘ wurden nämlich während der großen Depression in Amerika gebacken. Darin wurde Speiseöl verwendet, weil keine Butter oder Eier vorhanden waren. Damals nicht aus einer Lifestyle- oder Überzeugungsentscheidung, sondern aus der Not heraus. Man sieht, vegane Rezepte gibt es schon länger als man denkt. Tina hat die Hoffnung, dass sich Konsumenten jetzt nach & nach bewusster ernähren und sich auch dafür interessieren, woher ihre Lebensmittel kommen. Sich ab & zu ein gutes Stück Kuchen oder Kekse aus Genuss gönnen, aber dann eben Süßes, das nicht industriell gefertigt wird. Bei den Cookies von den Schaffensschwestern ist die allererste Zutat Mehl, dann Zucker, nicht wie bei vielen industriell gefertigten Cookies, bei denen die erste Zutat Zucker ist und dann lange nichts kommt. Da schmeckt man den Unterschied! Und sollten wir uns das nicht auch wert sein?
Credo für Tina ist: Konkurrent wird nicht schlecht geredet! Das macht sie sympathisch. Jeder kann etwas anderes und man hilft sich gegenseitig aus! Sie verweist Kunden oft auf andere Möglichkeiten, zum Beispiel wenn jemand glutenfreie Kuchen oder eine aufwendige Hochzeitstorte wünscht. Sich gegenseitig empfehlen, heißt eben gegenseitig von anderen profitieren und nicht, dass einem ein Geschäft entgeht. Im Gegenteil. Dadurch entsteht eine Gastro-Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt.
Spannend ist auch, dass die Schaffensschwestern für Unternehmen dessen Logo auf ihre Produkte aufbringt oder für Events (Hochzeiten, Geburtstage) zum Beispiel statt Tischkärtchen Kuchen im Glas mit Namensaufklebern kredenzt.



                                                                                                                                  © Tina Langheinrich

So nun auf, auf in die Schlossstraße zu Hildes Backwut. Hier könnt ihr neben den nicht- veganen Cookies, veganen Cookies, veganen Nussecken und veganen Kuchen, auch Backmischungen für vegane Muffins erwerben, leckeres Chutney oder Chai Sirup.

Kurzum: Tina zaubert einzigartige Köstlichkeiten. Mit Hand&Herz.



                                                                                                                                   © Tina Langheinrich

                                                                         © Tina Langheinrich